Der Herr ist auf auferstanden

Jesus hat seine Jünger aufgefordert, zu wachen, während er vor seiner Verhaftung im Garten betet. Aber sie können die Augen nicht offenhalten, so erschöpft und kraftlos fühlen sie sich. Und Jesus selbst?

Wie geht es ihm?„Lass diesen Kelch an mir vorübergehen“, betet er in seiner Not. Auch er ist am Rande der Verzweiflung. Und doch endet sein Gebet nicht hier. Er betet weiter: „Doch nicht was ich will, sondern was du willst.“

Ob der Sieg des Lebens über den Tod, den wir Ostern feiern, womöglich damit beginnt, dass wir Gott einladen, seinen Willen geschehen zu lassen?

Uns ist bewusst, dass das leichter gesagt als getan ist. Gerade jetzt, wo so viele sich Sorgen machen müssen: Sorgen um die berufliche Zukunft, um die eigene Existenz. Sorgen um die Gesundheit und das Leben geliebter Menschen… Sie erinnern uns daran, dass nicht alles nach unseren Plänen und nach unserem Willen läuft. Nach wessen Willen dann?

Der Herr ist auferstanden. Zuerst sah es so aus, als habe der Tod Oberhand gewonnen, indem er nach Jesus, dem Boten Gottes, gegriffen hatte. Aber er musste ihn wieder hergeben. Gott, der selbst das Leben ist, hat den Tod besiegt. Am Ende stehen der österliche Jubel und die Erfahrung, dass das Leben siegt.

Dieses Jahr ist es noch weniger greifbar als in anderen Jahren. Als wären wir noch mit den Frauen unterwegs zum Grab Jesu. Sie ziehen am Ostermorgen los in der Absicht, dem Vergangenen Ehre zu erweisen. Sie wollen den Leichnam des am Kreuz Gestorbenen salben. Und unterwegs fragen sie sich: „Wer wird uns den Stein von der Grabeshöhle wälzen?“ Wenn sie ans Grab kommen, dann werden sie sehen, dass der Stein nicht mehr vor dem Grab liegt und der Vergangene nicht mehr vergangen ist.

Aber noch erleben sie sich als hilflos und zum Warten gezwungen. Obwohl: Warten? Immerhin haben sie sich ja auf den Weg gemacht, auch wenn sie nicht wissen, was es nützen kann.

Wer wird uns den Stein von dem Grab wälzen? Hilflos und zum Warten gezwungen hören wir dieses Jahr die Botschaft von der Auferstehung des Herrn.

Obwohl: Hilflos? Dankbar erleben wir an uns selber zum Beispiel, wie uns Menschen wichtig werden, die wir zuvor in all der Geschäftigkeit kaum wahrgenommen haben. Jetzt erhaschen wir einen Blick von denen, die all die Zeit hinter dem Stein verborgen waren. Und wir ahnen, dass Ostern längst begonnen hatte, während wir noch darauf warteten.

Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!

Ein Osterfest, das, obwohl ganz anders als in anderen Jahren, gleichwohl ein frohes ist, wünschen Ihnen

Die Verantwortlichen des Kirchortes St. Maximilian

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